Pressemeldungen

24.02.2000

Unabhängiger Patientenschutz auch für 850.000 Sterbende Deutsche Hospiz Stiftung stellt Erfurter Appell vor

Mit zwei zentralen Forderungen wendet sich die Deutsche Hospiz Stiftung in ihrem Erfurter Appell an die Verantwortlichen in Regierung, Parlament und Parteien: In der Debatte um die Reform des Gesundheitswesens müssen auch die Patientenschutzinteressen Schwerstkranker und Sterbender berücksichtigt werden. Und: Die entsprechenden Patientenschutzeinrichtungen müssen finanziell und politisch unabhängig von Staat und Krankenkassen sein.

Auf einer Pressekonferenz mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Dr. Bernhard Vogel heute in Erfurt wurde das Dokument der Stiftung, die 40.000 Förderer und Mitglieder vertritt, vorgestellt. Jährlich sterben 850.000 Menschen in Deutschland, die des Patientenschutzes in besonderer Weise bedürfen, weil ihnen die Möglichkeit der Selbsthilfe, Selbstorganisation und Interessenvertretung fehlt.

Schutz vor Kostendruck – Sterbende sind Hauptbetroffene

Sterbende gehören zu den Hauptbetroffenen und sind bei Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen das schwächste Glied. Gleichzeitig leiden sie am meisten unter Einsparungen und Kostendruck. "Daher dürfen nicht allein offizielle Stellen die Finanzierung von Beratungs- und Informationsstellen sichern, weil die Unabhängigkeit damit nicht gewährleistet ist," betont Eugen Brysch, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Hospiz Stiftung.

Scheckübergabe an Hospizdienst Jena

Thüringens Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel übergibt anlässlich des Pressegesprächs einen Scheck über 36.000 DM an den Förderverein Hospiz Jena e.V.. Mit dieser Förderung ermöglicht die Deutsche Hospiz Stiftung die Absicherung einer hauptamtlichen Koordinationskraft für den unentgeltlichen Hausbetreuungsdienst. "Gleichzeitig setzen wir bewusst einen weiteren Förderschwerpunkt in den neuen Bundesländern," betont Elke Simon, Diplom-Theologin und Grundsatzreferentin der Stiftung.