Pressemeldungen
11.01.2010
Rückblick 2009: Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung leistete 24.600 Mal fachkundige Hilfe / Angst vor schlechter Pflege weit verbreitet
Dortmund. Die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung hat im vergangenen Jahr rund 24.600 Mal fachkundige Hilfe geleistet. Das ist eine Steigerung um rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2008: 18.900 Anfragen). „Den Menschen brennen alle Fragen, die den Patientenschutz für Schwerstkranke und Sterbende betreffen, stärker und stärker unter den Nägeln“, erklärt dazu der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch. „Sie bekommen es bei Bekannten und Freunden mit, sie erleben es selbst in ihren Familien: Unser Gesundheitswesen hat, gerade was die Pflege und medizinische Versorgung der Schwächsten unserer Gesellschaft betrifft, gewaltige Defizite.“
Demgemäß groß ist die Resonanz auf das Patientenschutztelefon der Stiftung, das im vergangenen Jahr deutlich an Bekanntheit hinzugewonnen hat. „Viele rufen an, um sich zu vergewissern, dass die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung im Ernstfall wirklich für sie da ist, oder weil sie allgemeine Fragen in Bezug auf unsere Arbeit haben“, erläutert Brysch. Entsprechend gestiegen sind auch die Zugriffe auf die Homepage, nämlich um rund 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Schon Jahre und Jahrzehnte bevor sie selbst betroffen sind, sorgen sich die Menschen, was einmal sein wird. Vor allem haben sie Angst vor schlechter und ihre Würde verletzender Pflege“, hält Brysch fest. „Ihnen können wir sagen: Wenn die Probleme konkret werden, stehen wir an der Seite aller Schwerstkranker und Sterbender – und zwar bedingungslos.“
Wenn sich zum Beispiel eine Krankenkasse weigert, die Kosten für palliative Versorgung zu übernehmen oder wenn es Konflikte mit dem Pflegeheim gibt, stärkt die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung Betroffenen und Angehörigen den Rücken. „Wir informieren die Menschen, was ihnen zusteht und wie sie es einfordern können. Und wenn es nötig ist, schalten wir uns auch selbst ein, um den Betroffenen zu ihrem Recht zu verhelfen“, erklärt Brysch. Eine Gebühr verlangt die Stiftung für alle diese Leistungen nicht. Auch verzichtet die Stiftung auf öffentliche Gelder. Anlaufstellen des Patientenschutztelefons finden sich je nach Region in Dortmund (Tel. 02 31 / 73 80 73 - 0), München (Tel. 089 / 20 20 81 -0) und Berlin (Tel. 030 / 2 84 44 84 – 0).
Ebenfalls zugenommen hat im vergangenen Jahr der Beratungsbedarf in puncto Patientenverfügung. 7.800 Anfragen waren in diesem Bereich zu verzeichnen – eine Steigerung um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2008: 6.500 Beratungen). „Zu dieser Steigerung beigetragen hat ohne Zweifel auch die Debatte um dass Patientenverfügungsgesetz, das der Bundestag im vergangenen Jahr beschlossen hat, und die jetzt klaren inhaltlichen Kriterien“, sagt Brysch.
Rückblick 2009
2009 gerundet 2008 gerundet
Tel.und pers. Anfragen 11.800 7.400
Tel.und pers. spezielle Anfragen 1.500 1.600
Schriftliche Anfragen 3.500 3.400
Patientenverfügungsberatungen 7.800 6.500
Summe Kontakte 24.600 18.900
Besuche auf der Homepage 112.500 85.500
Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern und unterhält das bundesweit einzigartige Hospiz- und Patientenschutztelefon sowie die Schiedsstelle Patientenverfügung.