Pressemeldungen
14.12.2016
Politik: Pflegebilanz von Gröhe stimmt nicht
Zur Pflegebilanz der Bundesregierung bei der heutigen Verabschiedung des 6. Pflegeberichts erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:
Dortmund. "Ein Blick auf die letzten 20 Jahre zeigt: Von einer positiven Bilanz bei der Pflegeversicherung kann nicht die Rede sein. Bei der Pflegestufe I ist das Pflegegeld von 1996 bis 2016 um 19 Prozent gestiegen. Gleichzeit jedoch betrug die Inflationsrate 32 Prozent. Real bekommen die Pflegebedürftigen damit heute deutlich weniger Geld als vor 20 Jahren. Noch dramatischer ist die Entwicklung bei den Schwerstpflegebedürftigen in der Pflegestufe III. Ihr Pflegegeld erhöhte sich nur um 9,5 Prozent. Deshalb ist es zutiefst unredlich, wenn Bundesgesundheitsminister Gröhe bei seiner heutigen Erfolgsmeldung allein die Zeit ab 2011 in den Blick nimmt. Auch die Leistungsanpassungen in den vergangenen fünf Jahren haben die Versäumnisse der Vergangenheit nicht ausgeglichen."
Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.