Pressemeldungen

23.06.2015

Pflegepersonal: Mehr Geld nur unter festen Bedingungen

Zum Vorschlag der SPD, die Ausgaben für das Förderprogramm für Klinik-Pflegekräfte zu verdoppeln, erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Berlin/Dortmund. "Der Mangel an Pflegekräften in Krankenhäusern ist hausgemacht. Seit 20 Jahren wurden Arztstellen geschaffen (plus 45 Prozent auf 147.000) und Stellen von Pflegekräften abgebaut (minus 10 Prozent auf 703.000). Das kalte Kalkül: Ärzte bringen Geld, Pfleger kosten Geld. Aber dieses System kostet Menschenleben. Betreiber und Politiker müssen das endlich erkennen. Wir brauchen in den Krankenhäusern einen verbindlichen, deutschlandweiten Personalschlüssel für Pflegekräfte. Bisher war es einfach, auf Kosten der Pflege zu sparen. Der Boomerang kommt jetzt zurück. Und gerade die Betreiber rufen nach mehr Geld, obwohl sie die Entwicklung herbeigeführt haben. Die Bundesregierung muss ein Förderprogramm für Pflegekräfte an feste Bedingungen knüpfen. Der bundesweit einheitliche Pflegepersonalschlüssel muss eine davon sein. Das müssen die Krankenkassen regelmäßig überprüfen und jährlich veröffentlichen."


Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.