Pressemeldungen
13.10.2010
Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung zum Deutschen Hospiztag: Hospiz ist eine Idee, nicht bloß ein Ort
Berlin. „Was Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende betrifft, ist Deutschland nach wie vor ein Entwicklungsland. Nur jeder fünfte Schwerstkranke, der auf professionelle Schmerzmedizin, menschliche Zuwendung und spezialisierte Pflege angewiesen ist, erhält die benötigte Hilfe. Jedes Jahr sterben in unserem Land rund 400.000 Menschen, die eigentlich hospizliche Begleitung und palliative Fürsorge bräuchten, ohne diese Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Das ist seit langem bekannt. Aber anstatt entschieden zu handeln, schaut die Politik bloß zu“, erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, anlässlich des Deutschen Hospiztages am morgigen Mittwoch.
Brysch fordert einen grundsätzlichen Wandel in der Gesundheitsversorgung der Betroffenen. „Der Schlüssel ist, Hospiz nicht bloß als einen speziellen Ort wahrzunehmen, sondern als Lebenshaltung: Es reicht nicht, einzelne Inseln zu schaffen. Für jeden Menschen muss an jedem Ort und zu jeder Zeit eine seine Würde achtende Versorgung gewährleistet sein. In unserem Gesundheitssystem sterben 70 Prozent der Menschen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Das dürfen wir nicht ignorieren. Der Hospizgedanke muss in alle Einrichtungen des Gesundheitssystems hineingetragen werden.“
Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.