Pressemeldungen

09.02.2016

Gesundheits-Apps: Alte, Kranke und Pflegebedürftige verlieren

Zur Nutzung von Fitness-Trackern und Gesundheits-Apps erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. "Wer gesund und fit ist, spekuliert auf Rabatte. Wer nicht mitmacht, ist schnell identifiziert und diskriminiert. Alte, chronisch kranke und pflegebedürftige Mitglieder sind die Verlierer, wenn Krankenkassen neue Tarifmodelle für ihre gesunden Kunden anbieten dürfen. Alt, krank und teuer - diese Mitglieder sind eher unerwünscht. Sie müssten die Marketing-Zeche bezahlen. Das stellt das Solidarsystem der gesetzlichen Krankenkassen auf den Kopf. Gesundheitsdaten sind hoch sensibel. Sie dürfen nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Verbraucherminister Heiko Maas und Gesundheitsminister Hermann Gröhe müssen dem Treiben der Kassen einen Riegel vorschieben."


Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.