Pressemeldungen
26.09.2003
Deutsche Hospiz Stiftung: Schwerstkranke brauchen keine Hilfe zum Suizid, sondern Hilfe zum Leben
Berlin. Mit Bestürzung hat die Deutsche Hospiz Stiftung die Nachricht aufgenommen, dass die aktive Sterbehilfe in Frankreich legalisiert werden soll. „Es ist unfassbar, dass der französische Sozialminister Fillon den einfachen Weg gehen will: Anstatt sich endlich für eine bessere Versorgung der Schwerstkranken und Sterbenden in Frankreich einzusetzen, wird jetzt die aktiven Sterbehilfe gefordert“, sagt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung. Brysch weist darauf hin, dass ein enger Zusammenhang zwischen der schlechten Versorgung von Schwerstkranken und dem Ruf nach aktiver Sterbehilfe besteht. In Frankreich ist die Hospizidee unterentwickelt. „Hospiz wird im Französischen mit Siechenhaus übersetzt. Es wird nicht als adäquate, professionelle Herberge für Schwerstkranke verstanden“, erklärt Brysch. In Frankreich fehlt es an palliativmedizinischen Angeboten für die Patienten. Medizinische Studien zeigen aber, dass dort, wo unheilbar kranke Menschen auf Palliative-Care, das heißt umfassende medizinische Versorgung und Pflege mit psychosozialer Begleitung, zugreifen können, die aktive Sterbehilfe nicht gewünscht wird.
[l1]Hintergrund[/l1]
Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.