Pressemeldungen

30.01.2004

Deutsche Hospiz Stiftung: Pflege Demenzkranker bleibt schlecht

Berlin. Die Deutsche Hospiz Stiftung kritisiert den Reformstopp der Pflegeversicherung. „Anscheinend hat Kanzler Schröder der Mut verlassen. Ausbaden müssen das die Menschen, die sich nicht wehren können“, so Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte geplant, im Rahmen der Pflegereform die Pflegestufen für Demenzkranke heraufzusetzen. „Das hätte für Demenzkranke ein entscheidendes Plus an Lebensqualität bedeutet. Nun bleibt es bei ihrer oft unhaltbaren Pflegesituation.“

Bis zu 1,8 Millionen Menschen unterversorgt

Schon heute wird in der politischen Planung der Pflege nicht berücksichtigt, dass bis zu 80 % der Pflegebedürftigen demenzkrank sind. In den meisten Fällen erfolgt gegenwärtig die Einstufung in die Pflegeversicherung anhand der körperlichen Symptomatik. Die psychische Situation des Patienten bleibt dabei oft wenig beachtet. Im Zuge der Pflegereform sollten sie besser in die Pflegestufen integriert, beziehungsweise über Modellprojekte gefördert werden. „Es ist unentschuldbar, dass Demenzkranke nun die schlechten Umfragewerte der SPD ausbaden müssen“, sagte Brysch.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55 000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.