Pressemeldungen
05.05.2003
Deutsche Hospiz Stiftung: Ethikkommission in der Medizin wird an Ergebnissen gemessen
Dortmund/Berlin. Hospizarbeit und Palliativmedizin müssen für alle Schwerstkranken und Sterbenden ein selbstverständliches Angebot sein. Deshalb begrüßt die Deutsche Hospiz Stiftung die neue Enquete-Kommission "Ethik und Recht in der modernen Medizin". In Zeiten knapper werdender Mittel wird es darauf ankommen, wie viele der jährlich 850.000 Sterbenden tatsächlich umfassend und qualifiziert Sterbebegleitung erhalten. Zur Zeit liegt die Versorgung bei 6 Prozent der Sterbenden. Und: Der allergrößte Teil der rund 1200 Hospiz- bzw. Palliativdienste ist ehrenamtlich organisiert.
"Die tatsächliche Wirkung der Kommission wird daher an ihren Erfolgen zu messen sein", sagt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung. "Die Gesundheitspolitik braucht dringend ein Konzept für ein würdevolles Sterben in den bestehenden Einrichtungen. Über 60 Prozent der jährlichen Ausgaben von 218 Milliarden Euro im Gesundheitswesen werden für die letzten 12 Lebensmonate ausgegeben. Tatsächlich spielen hier die Bedürfnisse der Betroffenen eine untergeordnete Rolle." Brysch: "Als Interessenvertretung für Schwerstkranke und Sterbende werden wir darauf achten, ob die Kommission tatsächlich Veränderungen im Sinne der Schwerstkranken und Sterbenden empfiehlt. Placebo-Diskussionen gibt es schon genug."
Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von rund 50 000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.