Pressemeldungen

09.01.2007

Deutsche Hospiz Stiftung: Entsetzliche Realität holt das Versprechen auf den „schönen Tod“ ein

Berlin. „Es gibt keine Garantie auf einen schmerzfreien Tod“, erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung Eugen Brysch mit Nachdruck. Dies zeigt einmal mehr der jetzt bekannt gewordene Fall von schweren Komplikationen nach der Einnahme von Gift durch eine Deutsche in der Schweiz. Diese hatte sich an die Sterbehilfeorganisation Dignitas gewandt, die in großem Stil ihre kostenpflichtigen „Dienste“ auch Ausländern anbietet. Die Frau war erst nach qualvollem Todeskampf gestorben.

„Es ist ein Ammenmärchen, dass der Mensch nach der Einnahme von Gift ausnahmslos friedvoll einschläft“, so Brysch. Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Auch bei Einsatz so genannter modernster Methoden kann ein komplikationsloser Ablauf der Tötung nicht sichergestellt werden. Das beweisen sowohl niederländische Studien als auch vor wenigen Tagen wieder eine Hinrichtung in den USA. Organisationen wie Dignitas reden das Thema schön und schieben die wirklichen Probleme beiseite. Die Deutsche Hospiz Stiftung warnt deshalb seit Jahren vor den leichtfertigen Versprechungen auf einen schnellen, schmerzfreien Tod. „Die verblendeten Verfechter der Selbsttötung zeigen hier ihre Arroganz gegenüber verzweifelten Hilfesuchenden, die am Ende nur noch ihre Opfer werden“, erklärt Brysch.

Die Deutsche Hospiz Stiftung als Patientenschutzorganisation für Schwerstkranke und Sterbende fordert die im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien einmal mehr zum Handeln auf: Tatsächlich brauchen wir jetzt eine Gesundheitsreform, die die Rechte der Schwerstkranken und Sterbenden stärkt und ein Patientenverfügungsgesetz, das sowohl die Selbstbestimmung als auch die Menschenwürde ernst nimmt. Ebenso muss die geschäftsmäßige Hilfe zum Suizid in Deutschland verboten werden.

Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55 000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser spendensammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.