Pressemeldungen
21.09.2007
Deutsche Hospiz Stiftung: Demenzkranke in Deutschland erhalten keine ausreichende Palliativversorgung
Dortmund/Berlin. „In der aktuellen Diskussion über Menschen mit demenzieller Erkrankung wird die Palliativversorgung viel zu oft vergessen. Eine moderne, ganzheitliche und professionelle Palliativversorgung, die neben der Schmerztherapie besonders auch die Symptomkontrolle in den Mittelpunkt stellt, muss sich aber gerade dieser Herausforderung stellen“, fordert der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, anlässlich des heutigen Welt-Alzheimer-Tages. Die heute rund 1 Million demenziell erkrankten Menschen müssen im Rahmen der Palliativversorgung viel stärker in den Blick genommen werden als bisher. „Ist die Rede von Palliativpatienten und Palliativmedizin denken die meisten allein an Krebspatienten und Schmerztherapie - dabei benötigen gerade die Demenzkranken aufgrund ihrer häufig unterschiedlichen Krankheiten palliative Versorgung“, erläutert Brysch.
Die Gruppe der über eine Million Demenzkranken in Deutschland taucht auch in der durch den aktuellen Bericht des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen neu entfachten Pflege-Diskussion nur unzureichend auf. Dabei ist es wichtig, das Angebot nicht zuletzt auf diese große Patientengruppe auszurichten. Demenziell Erkrankte haben häufig einen speziellen Bedarf an Palliativversorgung, den sie aber aufgrund ihrer Erkrankung nicht selbst äußern können. „Ihr Bedarf an palliativer Versorgung wird häufig nicht einmal erkannt“, mahnt Brysch, „hier liegt eine der großen Zukunftsaufgaben für die Forschung wie für die Praxis.“
Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.