Pressemeldungen
16.11.2011
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr hat der Mut verlassen. Pflegereform ist nicht zukunftssicher.
Zu dem heutigen Kabinettsbeschluss über die Eckpunkte der Pflegereform erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, in Berlin:
„Die Schwerstkranken und Pflegebedürftigen sind von Daniel Bahr enttäuscht. Es scheint, als habe den Bundesgesundheitsminister der Mut verlassen, ein eigenes Konzept zur Pflegereform vorzulegen. Heute holt er sich Rückendeckung von der Bundesregierung. Und dennoch: Die Hoffnungen, die der Koalitionsvertrag geweckt hat, sind mit dem heutigen Beschluss der Bundesregierung beerdigt worden. Eine zukunftssichernde Pflegereform wird es in dieser Legislaturperiode nicht geben. Tatsächlich ist der Ansatz, Leistungen der Pflegeversicherung flexibler auszugestalten, richtig. Wie das jedoch ohne Umstrukturierung und mit 75 Euro im Monat mehr für dementiell erkrankte Menschen möglich sein soll, darauf gibt es keine Antworten. Es ist an der Zeit, dass die junge Generation auf die Barrikaden geht. Das heute zum Reißen gespannte Netz wird, wenn sie zum Pflegefall wird, keine Sicherheit mehr bieten."
Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern und unterhält das bundesweit einzigartige Patientenschutztelefon sowie die Schiedsstelle Patientenverfügung.