Pressemeldungen
28.09.2023
Akademisierung der Pflegeberufe löst nicht die akute Not der fehlenden Pflege am Bett der Pflegebedürftigen
Zum heutigen Deutschen Pflegetag erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:
Dortmund. "Der Deutsche Pflegetag darf die Sorgen und Nöte der 814.000 Beschäftigten in der Langzeitpflege und die der rund fünf Millionen pflegebedürftigen Menschen nicht aus den Augen verlieren. Denn der Arbeitsalltag in den Krankenhäusern unterscheidet sich von dem in Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten. Die Akademisierung mag ein wichtiges Vorhaben sein, löst aber nicht die akute Not der fehlenden Pflege am Bett. Hier gilt es, insbesondere auch Pflegeassistenzkräfte zu gewinnen und zu stützen, die den Großteil der Beschäftigten ausmachen. Die körpernahe Pflege bleibt der entscheidende Faktor, dass die Langzeitpflege funktioniert. Es reicht nicht nur, endlich faire Löhne zu zahlen. Notwendig sind zudem verlässliche Arbeitszeiten, die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie und die Integration der Vielzahl von Beschäftigten mit ausländischen Wurzeln."
Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.