Pressemeldungen

18.08.2020

Höchster Sozialhilfe-Anstieg für Pflegebedürftige seit 25 Jahren

Das Statistische Bundesamt  hat heute erklärt, dass die Sozialhilfeausgaben für Pflegebedürftige um 8,8 Prozent gestiegen sind. Das ist der höchste Anstieg innerhalb eines Jahres seit Einführung der Pflegeversicherung. Dazu erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

Dortmund. "Seit Einführung der Pflegeversicherung war der Anstieg der Sozialhilfeausgaben für Pflegebedürftige noch nie so hoch wie heute. Doch die Bundesregierung schaut der Armutsfalle am Lebensende so vieler Menschen in Deutschland tatenlos zu. Da hilft es auch nicht, dass durch die Erhöhung der Belastungsgrenze auf 100.000 Euro nur wenige Angehörige zur Kasse gebeten werden. Denn der Pflegebedürftige selbst wird in den letzten Jahren seines Lebens geschröpft bis er seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Doch der Bundesgesundheitsminister ist weit weg von den Sorgen Millionen Betroffener. Denn immer noch wartet die Öffentlichkeit auf ein zukunftssicheres und generationsübergreifendes Finanzierungskonzept für die Pflege."

Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen sowie Hilfe beim Krankenkassenwechsel an. Sie hieß früher Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung.